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Stativkopf für die Panoramafotografie (Nodalpunktadapter*)

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12. Montage des Schlittens auf dem Kugelkopf

Da der Kugelkopf verkehrt herum benutzt wird und der Makroschlitten unten eine 1/4-Zoll Gewindebohrung hat, muß man nun die 3/8 Zoll Bohrung des Kugelkopfes mit der 1/4 Zoll Bohrung des Makroschlittens zusammenbringen. Zuerst löst man den Anschlag des Schlittens. Unter dem Gummibelag befindet sich an Position 3 eine winzige Madenschraube. Man kann diese auch von der Unterseite des Schlitten. aus sehen. Ein Feinmechanikerschraubenzieher ist hier erforderlich. Wenn die Schraube runterfällt, ist sie auf immer verschwunden! Der Schlitz wird auf die Größe des Kopfes der Inbusschraube (1/4 Zoll UNC, 24 mm lang) aufgebohrt (ca. 9mm). Der Kopf der Inbusschaube wird soweit abgeschliffen (oder abgedreht) bis sie unter dem Schlitten durchpasst. Einfädeln, festziehen und Anschlag wieder einschrauben. Siehe auch Abb. 9.

Auf den unten durchreichenden Gewindezapfen wird ein 1/4-Zoll-auf-3/ 8 Zoll-Adapter (Pos.1 Abb. 10/Abb.11) aufgeschraubt. Die gibt es für 6,99 € im Pack zu 10 Stück hier.

Abb. 9

Abb. 10

Abb. 11

Quelle: www.enjoyyourcamera.com

13. Montage des Kugelkopfes auf dem Stativ

Hier stehen sich ein 1/4 Zoll-Gewindezapfen des Kugelkopfes (Oberseite!) und ein 3/8 Zoll-Zapfen des Manfrotto-Stativs feindlich gegenüber. Jetzt gibt es richtig was zu tun. Mein Produkt sieht so aus wie in Abb. 12. Grundmaterial ist 8 mm Acryl. Davon wurden 2 Scheiben mit einer Lochkreissäge Durchmesser 60 mm (vorsichtig!) ausgesägt. Der Bohrer der Lochkreissäge darf nicht größer als 6 mm Durchmesser sein, da noch ein Gewinde geschnitten werden muß. Die beiden Scheiben wurden im Doppelpack auf der Drechselbank auf 55 mm Durchmesser abgedreht nachdem sie mit M4-Senkschrauben zusammengeschraubt worden waren. Siehe auch Pos. 2 Abb. 12.

Und schon nahte das nächste Malheur! 3/8 Zoll UNC Innengewinde! Baumarkt Fehlanzeige! Im Internet findet man für einen Einschnitt-Gewindebohrer dieser Größe Preise bis zu 60.- € ! Nach längerem Suchen habe ich aber bei Autobastlern was gefunden. Dort habe ich mir je einen 1/4 Zoll und einen 3/8 Zoll UNC Gewindebohrer gekauft: mit Versandkosten für 18.05 €. ; freundliche Bedienung, kurze Lieferzeit. Ein Glück daß es noch US-Oldtimer gibt..

Das Loch in der Acrylscheibe wurde (vorsichtig!) auf 8 mm aufgebohrt und dann das 3/8 Zoll-Gewinde von Hand geschnitten. Aber Achtung!, man kann das Gewinde auch schief einschneiden! Gewinner ist immer der Bohrer!
Auf der Schlittenseite wurde einfach ein 1/4-Zoll-auf-3/ 8 Zoll-Adapter (Abb. 11 / Pos. 2 Abb. 12) - es waren noch 9 Stück übrig - eingeschraubt. Besitzt man ein Stativ mit 1/4 Zoll-Zapfen, wird ein weiterer Adapter benötigt - bleiben dann noch 7.

Nachtrag:
Beim ersten Test zeigte es sich jedoch, daß die Belastung für ein 3/8 Zoll Innengewinde in Acryl zu hoch ist. Das Gewinde drohte auszubrechen (Acryl verträgt keine hohen Spannungen). Als Zwischenlösung habe ich einen 12 mm Messingzapfen aufgebohrt und dort eine Gewinde eingeschnitten. Die Gewindehülse wurde dann in die Acrylscheibe eingesetzt. Vielleicht konstruiere ich das ganze nochmal um..

Abb. 12

Zwischenergebnis:

Etwas mehr gebaut, bereits
52.- €
+7,50 € für3/8 Zoll Bohrer
+2,00 für Acryl
=61.- € ausgegeben und
3,73 kg zu schleppen

13. Montage des oberen Schlittens

Da ich nicht jedes Mal die Kamera am Schlitten anschrauben wollte - das ist mir zu viel Fummelei und auch wegen der Ausrichtung auch sehr umständlich, habe ich mich für ein Schnellwechselsystem entschieden. Wegen der Typenreinheit kam nur Manfrotto in Frage. Einen Adapter MA 323 bekam ich über Amazon - leider nur zusammen mit Platte für 35.- € Das sind dann auch wieder zusätzliche 170 g!

Es könnte so einfach sein: 75 mm vom oberen Ende des Alu-Winkels ein Loch bohren und mit einer Inbus-Fotoschraube den Schlitten samt Schnellwechseladapter (paßt auf die mittige Schraube des großen Schlittens) am Winkel anschrauben. Das geht schief! Die Kamera ist zu schwer und der Nodalpunkt sitzt weit weg von der Mitte des Schlittens. Mit der Schraube allein kann man die Waage nicht halten!

Meine Lösung: Eine Lochscheibe aus - Acryl (das Material muß verarbeitet werden!) (Pos A Abb.13). Die Scheibe wurde auf der Drechselbank aus einer 8 mm-Acrylplatte ausgestochen (D=120 mm).

Die zusammengehörigen Bohrungen zeigt Abb. 13. Eine gekürzte M4-Inbusschraube dient als Sicherungsbolzen gegen das Verdrehen der Scheibe (Pos. 2 Abb. 13). Dazu wird der Fuß des Schlittens auf Kopfgröße der Schraube aufgebohrt. Vor dem Bohren werden Scheibe und Schlitten zusammengeschraubt und exakt zueinander ausgerichtet. Das Schraubenloch in der Scheibe und die das Zapfenloch im Schlitten werden gemeinsam mit D=2mm gebohrt und anschließend entsprechend erweitert. Der Kopf sollte möglichst eng im Zapfenloch sitzen, sonst ist der gewünschte Effekt geringer!
Der obere Lochkranz dient der Winkeleinstellung der Kamera beim Verdrehen für mehrreihige Panoramen. Dei Gradeinteilung ist dabei nebensächlich. Man muß sowieso kontrollieren, was man oben und unten noch sehen will. Eventuell sind auch Zwischenstufen erforderlich.

Abb. 13

Zwischenergebnis:

Weiter gebaut, bereits
61.- €
+35.- € für Schnellwechseladapter
=96.- € ausgegeben und jetzt
4,2 kg zu schleppen

14. Ausrichten der Panoramaebene

Um die Panoramaebene ausrichten zu können, verwqende ich eine doppelte Wasserwaage aus dem Baumarkt (Abb. 14). Sie ist auf einem Acrrylblock (8mm) aufgeschraubt und hat an der Unterseite eine 1/4 Zoll Gewindebohrung, mit der sie auf den unteren Schlitten aufgeschraubt werden kann. Ich habe von Anfang an dieser kleinen Wasserwaage mißtraut und habe sie so umgebaut, daß man sie justieren kann (Abb. 14b). Das Mißtrauen war berechtigt!

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Abb. 14a Abb 14b

15. Aufbau auf dem Stativ

So, jetzt sind alle Teile komplett und können auf dem Stativ montiert und ausgerichtet werden.

Abb.15 Abb. 16

15. Im Einsatz

Aufgebaut war der Kopf in wenigen Minuten. Nicht ganz zufällig wurde das Kloster Chorin ausgewählt, denn die Ziegelsteinfassade läßt gut die Präzision der Montage durch die Software PanoramaStudio 2 Pro erkennen.

Hier nun die ersten Panoramaaufnahmen..

Abb. 17 Abb. 18

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